So, und da kommen wir zur ersten Situation, neuerdings, oder ist eigentlich schon seit Länge, sind die ganzen Lehrpläne in Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder getrennt. Die Kompetenzbereiche sind die Selbstverständlichkeiten, die sich jeder anhand der Inhalte von selbst erarbeitet. Die werden aber sehr gewichtig dargestellt. Das lesen Sie sich da mal ein, das ist für die Argumentation. Nicht verkehrt und für die eigene Reflektion dessen, was man da so tut. Aber dann werden Sie feststellen, ja, das ist ja das, was man eh macht, ist so auch. Aber Sie haben ja auch Fachleiter vor sich sitzen und so weiter. Da müssen Sie gegebenenfalls mal mit Fähigkeitsbereichen hier argumentieren. Aber der eigentliche Inhalt, der eigentliche Lehrplan sind diese fünf Felder. Und das ist wichtig, denn so ist der Lehrplan dargestellt. Es ist jetzt nicht geordnet nach Datenbanken, Algorithmen zum Sortieren, Algorithmen hierfür, dafür, dafür, sondern halt in diese fünf Rubriken. Kann man so machen, muss man nicht machen. Ist eben so, müssen Sie hinnehmen. Algorithmen, da steckt das drin, was man vermutet, Daten und ihre Strukturierung. Da steckt vor allen Dingen das Thema Datenbanken drin. Hier haben Sie die Automatentheorie aus der Theoretischen Informatik und Informatiksysteme. Da muss man sich dann Netzwerke und Einzelrechner, also wie funktioniert ein Rechner, vorstellen. Gut, das können Sie auch wieder im Wesentlichen ignorieren und dann geht es hier los. Diese 5 Themenfelder, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte in der EF, Objekte und Klassen. Nehmen wir das mal her, denn die haben ja gerade... ...die Mindmap dazu gesehen. Und... ...lesen sich das hier alles in Ruhe durch. Und fragen sich, ob sie das eh schon auf dem Schirm hatten. Vielleicht... ...machen sie zu viel oder wollten zu viel machen in der EF. Oder haben vielleicht auch ein Themengebiet noch gar nicht so drauf gehabt auf dem Schirm. Deswegen lesen sie ja den Leerplan, aber können das abgleichen mit ihrer Mindmap. Hm? Gehen wir da mal durch. Ermitteln bei der Analyse, einfach Problemstellen, Objekte, ihre Eigenschaften, ihre Operation, ihre Beziehung. Das machen sie sowieso automatisch. Sie haben ja irgendein Problem, zu dem sie dann ein Programm schreiben wollen und das ist die Vorgehensweise. Modellieren Klassen, genau. Da ist jetzt ein typisches Phänomen zu beobachten. Was heißt denn jetzt hier "Modellieren"? Heißt das zwangsweise, dass man ein Klassen- und ein Objektdiagramm erstellen muss, oder kann man das formlos machen? Wir sind ja noch in einer Einführungsphase im Lehrplan hier. Und da, das ist ein Beispiel für den unzureichenden Detailgrad von solchen Lehrplänen. Da müssen Sie die Klausuren für die Kursphase mit zur Rate ziehen. Besagte Ergänzungsmaterialien und bei solchen Dingen auch mal mit Ihren Ausbildungslehrern und im Seminar daran arbeiten. Modellieren heißt dann jetzt mal nur modellieren. Wie Sie das machen, das ist aufgrund der Formulierung noch freigestellt, kann aber durch besagte Zusatzmaterialien und andere Rahmenbedingungen dann wieder eingeschränkt werden. Das hier zum Beispiel. Vererbung macht nicht jede Schule. In der Einführungsphase, sondern erst in der Kursphase, wo es auch sehr viel mehr Sinn macht. Aber das sind dann so Dinge, die sind sehr schul- und fachschaftsspezifisch da. Müssen sie mit einem gewissen Grad an Unsicherheit leben. Das kriegen sie dann halt vor Ort mit. So gehen sie hier durch. Das ist auch wieder ein schönes Beispiel. Analysieren und erläutern an objektorientierende Modellierung. Das heißt, man spricht mal drüber. Analysieren und erläutern hat natürlich immer einen Fachbezug und da müssen Sie als Fachlehrer darauf achten, dass die Fachterminologie auch sukzessive entwickelt und vor allen Dingen verwendet wird. Das ist ein Praxisproblem, das werden Sie noch sehen. Sie können ruhig Fachterminologie einführen, das bringt aber nichts, wenn Sie nicht einfordern, dass Sie die auch korrekt verwendet wissen wollen und zwar ständig. Achten Sie darauf, sonst kann das nicht funktionieren. Okay. Was könnte sich beim Inhaltsfeld zwei Algorithmen hinter dieser Formulierung verbergen? Analysieren und erläutern einfache Algorithmen und Programme. Also Algorithmus und der Algorithmusbegriff, der hört sich ja gewaltig an, aber letzten Endes ist ja jedes Programm ein Algorithmus. Ja, wenn Sie "Hallo Welt" programmieren lassen, dann ist das eine eindeutige Lösungsvorschrift zur Ausgabe eines Textes auf dem Bildschirm, ein Algorithmus und auch ein Programm. Analysieren und erläutern, naja, das passiert dann automatisch, indem Sie sukzessive durch die einzelnen Befehle und ihren Sinn gehen. Natürlich wird das immer komplexer, je mehr wir wissen. Die Fähigkeiten, die die Lernenden erworben haben, je höher die Schulstufe ist. Modifizieren Programme. Ja, das machen sie auch automatisch. Sie geben vielleicht mal eine Vorlage vor und lassen die gerade am Anfang dann gemäß einer klaren Aufgabenstellung verändern, damit man nicht bei Null anfängt. Also vieles ist einfach... ...selbstverständlich. Deswegen lassen sie sich auch von dem Umfang der relevanten Seiten, soviel sind es dann ja nicht, nicht erschrecken. Da können sie viel entspannter durchgehen und hier schon Haken dran machen, wenn sie besagte Mindmaps vorher erstellt haben. Ok, hier ist es inhaltlich interessant. Suchen und sortieren. Wenn Sie sich da an dem Bildschirm mal pausieren, da sehen Sie, da steht auch wieder nichts Konkretes. An Schulen, da kriegen Sie dann aus anderen Quellen raus, gibt es die drei Standard-Sortier-Verfahren. Selection-Sort, Insertion-Sort und Bubble-Sort. Die drei müssen wir drauf haben und das funktioniert auch ganz gut. Okay, gehen wir mal zur Kursphase über. Bis zum Ende der Qualifikationsphase. Da fängt es dann auch wieder hier an, Grundkurs, Leistungskurs getrennt. Nehmen Sie da auch beide Kurse mit in die Vorbereitung hinein, auch wenn Sie wahrscheinlich nur mit dem Grundkurs konfrontiert werden, wenn überhaupt jetzt als eigener Kurs wahrscheinlich eh nicht. Referendare werden in der Kursphase im eigenen Unterricht nicht eingesetzt, weil sie ja gar nicht zwei Jahre... ... dann vor Ort sind. Ich weiß auch gar nicht, ob das formal geht, aber jedenfalls haben sie ja Ausbildungsunterricht in solchen Kursen und beschäftigen sie sich immer mit Grund- und Leistungskurs. Allein schon, wie gesagt, damit sie den Kontrast des Inhalts zwischen Grund- und Leistungskurs kennenlernen und sich sicher sind, dass gewisse Dinge nur im Leistungskurs gefordert sind. Dadurch kriegen sie wieder besagte Handlungssicherheit und ein gutes Gefühl. Ja, dann beschleicht sie nicht dieses Gefühl, irgendwas vergessen zu haben. Okay. Daten und ihre Strukturierung. Also wir sehen hier Objekte und Klassen, Datenbanken. Also Datenbanken und OP sind hier vermischt, weil dieses Inhaltsfeld halt so heißt. Ja, also wenn sie jetzt Datenbanken mal nicht drauf haben, das machen sie erst später, in einer 12. oder 13. Klasse, oder in einer 12. oder 13. Klasse. Dann schauen wir uns mal hier das zu OOP an. Ermitteln bei der Analyse von Problemstellungen Objekte, ihre Eigenschaften, ihre Operationen, ihre Beziehungen. Das heißt, wie kommen wir vom gestellten Problem zum Modell? Ob wir jetzt ein Modell tatsächlich in irgendeiner Modellierungstechnik formulieren? Klassendiagramm, Objektdiagramm, Implementationsentwurfsdiagramme sind Beispiele. Oder das direkt in ein Quellkodgerüst gießen, ist ja hier erstmal nicht gesagt. Stellen lineare und nicht lineare Strukturen grafisch da. Grafisch, ja, da ist aber nicht unbedingt eine Form gegeben, oder doch? Die Information kriegen Sie wieder durch diese Zusatzmaterialien hier, da. Da ist ja alles erklärt, was vorgegeben ist an Form. Schauen wir uns auch nochmal hier rein, zum Beispiel Struktogramme. Okay, also Struktogramme sind gefordert und die sind, wenn ich da jetzt nicht falsch informiert bin, das falsch in Erinnerung habe hier, nämlich gar nicht aufgeführt. Müssten aber eigentlich. Das sind aber so Praxisprobleme. Deswegen die Betonung, dass das Konglomerat dieser Dokumente inklusive der alten Abiturklausuren nur zusammen betrachtet, wirklich das Ganze bildet. Und sie müssen diese Dokumente alle kennen und den inhaltsrelevanten Teil von den 50 Seiten hier auch wirklich immer mal wieder in ihrem Unterricht durchgehen, ob sie nicht was vergessen haben. Das passiert halt manchmal. Also das ist ganz normal. Reden sie da einfach mit ihren Ausbildungslehrern auch drüber. Wobei machen sie sich auch klar, wenn sie da ein paar Jahre im Job sind, da schauen sie nicht jedes Jahr in den Lehrplan rein. Also alles was ihnen da erzählt wird, ist meistens einfach aufgrund der Praxis eine Aussage. Ja, das machen wir schon seit 20 Jahren so. Vielleicht ein bisschen übertrieben. Machen wir seit Jahren so. Und deswegen machen wir das so. Und das wird Ihnen aber so in der Form wenig, eher selten so gesagt. Das ist aber meistens das dahinterstehen. Wenn jemand sagt, im Lehrplan steht das so und so, dann schauen sie nach, ob das stimmt. Wirklich. Das ist oftmals nicht der Fall. Okay. So. Was haben wir hier? Nicht abstrakte Klassen und abstrakte Klassen. Okay. Sowohl als tatsächlich abstrakte Klassen, als auch als rein abstrakte Klassen, also Interfaces. Wie schon eingangs gezeigt, hier anhand dieses Dokuments. Da haben wir hier ein Interface und dann haben wir auch später rein abstrakte Klassen. Abstrakte Klassen, nicht rein abstrakte Klassen, das sind ja Interfaces mit dem Schlüsselwort "abstract class" in Java. Okay. Polymorphie. Ja, das hatte ich jetzt zum Beispiel gar nicht auf der MindMap drauf, ne. Also, das wäre jetzt ein Punkt, den hatte ich mir nicht eingefallen und den würde ich jetzt an ihrer Stelle, wenn man sowas sieht, ergänzen, oder zumindest im Kopf haben, dass die Polymorphie um... wichtig ist. Ich hatte das als Prinzip, unter dem Prinzip der Ersetzbarkeit formuliert, aber als Schlüsselbegriff würde ich das noch ergänzen. Okay, objektorientierte Modellierung. Okay, da ist jetzt noch mal auch wenig Substanz dabei. Wenn Sie aber besagte Kombination mit Altklausuren zur Vorbereitung hernehmen, dann wird Ihnen auffallen, bei der Analyse, von repräsentativen Aufgabentypen, das oft eine geforderte Aufgabenstellung ist, dass eine objektorientierte Modellierung in Form eines Klassendiagramms vorgegeben wird. Und dann zum Aufwärmen und zum Nachvollziehen der Analyse durch den Prüfling dann gefragt wird oder Fragen gestellt werden zu diesem Klassendiagramm. Also welche Aufgabe hat die und die Klasse, wie ist dieses und jenes Problem objektorientiert umgesetzt und so weiter und so fort. Das heißt dieser Satz "Analysieren und erläutern objektorientierte Modellierung" macht sehr viel Sinn, nachdem sie sich in die typischen Aufgabenstellungen von zentralen Abschlussglasuren eingearbeitet haben und das machen sie halt, indem sie zentrale Abschlussglasuren lösen. Formale Sprachen und Automaten zum Abschluss. Das ist... ein sehr beliebtes Thema, sowohl von Lehrenden Seite als auch von Lernenden Seite aus. Einfach aus dem Grunde, weil zwei Dinge hier ineinander greifen. Erstens, es ist sehr an der Fachsystematik an der Universität orientiert. Nur halt abgespeckt, was das Formale angeht und den Umfang. Und es ist ziemlich standardisiert, was die Aufgabenformulierung in den zentralen Abschlussprüfungen angeht. Dadurch wiederum wird es gut lernbar und man hat als Prüfling eine ziemliche Sicherheit, dass man mit dem Themengebiet ganz gut klarkommt. Die Erfahrung sagt auch, dass das Thema von den Lernenden gut verstanden wird. Also hier ist der Grad an Zweifel, ob man zu viel oder zu wenig macht, meiner Ansicht nach. Thematisch von den Inhaltsfeldern noch am geringsten. Das war's im Wesentlichen. Rekapitulieren wir nochmal die wichtigsten Punkte. Der Lehrplan an sich ist unglaublich unfallreich. Von den 50 Seiten können Sie die meisten Dinge allerdings erst mal ignorieren, konzentrieren Sie sich auf die Inhalte, nehmen Sie Grund- und Leistungskurs immer zusammen her. Um mit Zusatzsicherheit zu gewinnen, was wirklich nur im Leistungskurs gefordert ist und was im Grundkurs. Verstehen Sie den Lehrplan immer im Zusammenhang mit diesen Zusatzmaterialien hier. Materialien zu den zentralen Abiturprüfungen in Fachinformatik. Und mit dem jährlichen Schrieb zu den Vorgaben des kommenden und aktuellen Abiturjahrgangs. Zusätzlich noch die letzten Jahre. An zentralen Abschlussprüfungen und wenn sie diese vier Komponenten rechtzeitig intensiv studieren, dann haben sie auch ein hohes Maß an Handlungssicherheit und nicht immer im Hinterkopf haben sie jetzt was vergessen oder Sachen zu ausführlich gemacht und am Ende dann Zeitnot. Das möchte man ja auch nicht. Ansonsten nutzen sie die Gelegenheit, arbeiten sich vorher fachlich ein. Sie sind im Referendum ja mit so vielen Dingen konfrontiert. Da können sie das nicht gebrauchen, wenn das, was sie da unterrichten, so lange her ist, dass sie da einfach nicht mehr sehr sicher sind. Denn sie haben sich jetzt ein halbes Jahr zähend lang, mindestens mit Schulstoff, gar nicht bis rudimentär beschäftigt. Da muss man sich einfach einarbeiten, das ist völlig normal. Gut, viel Erfolg! Vielen Dank für's Zuhören!