1 00:00:03,800 --> 00:00:05,640 Das war's für heute. 2 00:00:05,640 --> 00:00:08,460 Bis zum nächsten Mal. 3 00:00:10,382 --> 00:00:14,402 Praxistipps-Referendariat, das große Ganze beachten. 4 00:00:18,102 --> 00:00:23,402 Wenn Sie in das Referendariat gehen, werden Sie verschiedene Prüfungsformen durchlaufen. 5 00:00:24,262 --> 00:00:26,402 Eine Zentrale ist der Unterrichtsbesuch. 6 00:00:27,422 --> 00:00:33,462 Da müssen Sie so und so viel pro Fach beim Fachleiter von absolvieren. 7 00:00:34,242 --> 00:00:37,482 Die genaue Anzahl, die ändert sich regelmäßig. 8 00:00:38,112 --> 00:00:47,992 Aber es ist in allen oder zumindest bisher in allen Fällen so, dass sie eine 9 00:00:49,452 --> 00:00:56,032 Unterrichtsstunde präsentieren müssen. Das ist nun mal der Rahmen, da können sie 10 00:00:56,032 --> 00:01:03,172 nicht drum rum. Es sollte ihnen aber mal gesagt werden, dass das aufgrund der 11 00:01:03,172 --> 00:01:06,492 Ausbildungssituation und der dort bestehenden Regularien 12 00:01:07,440 --> 00:01:12,980 wichtig ist, dass sie zeigen sollen, dass sie eine Unterrichtsstunde konzipieren 13 00:01:12,980 --> 00:01:19,060 und dem Konzept dann auch folgen können. Das ist sicherlich auch eine wichtige 14 00:01:19,060 --> 00:01:22,040 Fähigkeit, die man ausbilden und nachweisen muss. 15 00:01:23,080 --> 00:01:26,720 Letztendlich ist das in der Praxis aber ziemlich sekundär. 16 00:01:27,000 --> 00:01:33,260 Sie werden Unterricht generell sowieso planen lernen, indem sie einfach mehr 17 00:01:33,260 --> 00:01:34,100 Erfahrung haben. 18 00:01:34,704 --> 00:01:45,404 In der Praxis ist es allerdings sehr viel relevanter, ein anderes Zeitkonzept im Hinterkopf zu haben für Planung. 19 00:01:45,524 --> 00:01:57,364 Sie planen eigentlich fast nie Einzelstunden, sondern sie denken und planen in deutlich größeren Einheiten. 20 00:01:57,364 --> 00:02:03,424 Das fängt bei Unterrichtsereien an, geht über Quartals und eigentlich 21 00:02:04,128 --> 00:02:10,708 primär in Halbjahresplanung über. Wenn Sie einmal den Überblick gewonnen haben, 22 00:02:11,188 --> 00:02:18,028 was Sie in welcher Stufe unterrichten müssen und ungefähr wissen, wie Sie das 23 00:02:18,028 --> 00:02:23,928 machen und welche zeitlichen Anforderungen die einzelnen Themenbereiche 24 00:02:23,928 --> 00:02:26,748 in Anspruch nehmen und vor allen Dingen auf welchen Stellenwert diese 25 00:02:26,748 --> 00:02:32,168 Inhalte dann für die folgenden Jahrgänge haben, dann denken Sie nicht 26 00:02:32,168 --> 00:02:34,208 mehr in einzelnen Unterrichtsstunden. 27 00:02:35,692 --> 00:03:03,412 Sie planen dann zum Beispiel ein Halbjahr und sagen, okay, in Mathematik möchte ich jetzt die Algebra und die Funktionslehre im ersten Halbjahr durchbekommen, im zweiten Halbjahr die Stochastik und die Geometrie und dann noch die restliche Zeit im zweiten Halbjahr, das erste Halbjahr wiederholen, im Sinne, dass man immer mal wieder Algebra und Funktionslehre einstreut. 28 00:03:03,664 --> 00:03:19,764 Dann haben Sie einen groben Plan. In der Informatik genauso. Sie wissen, in der Einführungsphase der Oberstufe ist der Hauptinhalt die Einführung in die Programmierung. 29 00:03:20,124 --> 00:03:29,504 In Nordrhein-Westfalen ist die Lehrsprache Java und da wissen Sie, einen Großteil des kompletten Schuljahres werden Sie mit der Einführung in Java verbringen. 30 00:03:30,612 --> 00:03:54,372 Rechte einfache Planung, weil da gibt es dann nicht mehr viel anderes zu tun. Wenn Sie in die Kursphase gehen, haben Sie verschiedene Bereiche und Sie müssen schauen, in welchem Halbjahr mache ich was und da ergibt sich die Planung in Halbjahren eigentlich recht natürlich und das brechen Sie in der Regel dann mehr oder weniger detailliert herunter in Quartalen. Und wenn Sie auch grob wissen, 31 00:03:54,372 --> 00:03:54,632 wenn Sie in die Kursphase gehen, haben Sie eine gute Planung, wenn Sie in die Kursphase gehen. 32 00:03:55,488 --> 00:04:00,688 Was Sie in welchem Quartal machen, dann schauen Sie, wie sieht es mit den konkreten Unterrichtsreihen aus. 33 00:04:01,928 --> 00:04:07,228 Und was die Unterrichtsreihen angeht, da ist man ja fast schon auf Material -Ebene. 34 00:04:07,888 --> 00:04:14,068 Da kommt dann eben die Erfahrung ins Spiel und die Erfahrung und den Materialfundus, 35 00:04:14,088 --> 00:04:17,168 den Sie sich im Referendariat dann aufbauen. 36 00:04:18,008 --> 00:04:22,688 Dass Sie sagen, ok, ich habe vielleicht in der Informatik mal 37 00:04:22,976 --> 00:04:32,816 drei Wochen Einführungen in die Programmierung gegeben oder ich habe in Mathe lineare Funktionen eingeführt oder Algebra geübt oder mit den Fünfklässlern 38 00:04:32,816 --> 00:04:37,856 schriftliches Addieren geübt und so weiter. Dann kriegen Sie nach und nach 39 00:04:37,856 --> 00:04:47,956 Erfahrungen, Gefühle dafür, wo Schwierigkeiten liegen, welchen Stellenwert das Ganze in folgenden Schuljahren hat und wie viel Zeit Sie wofür aufwenden. 40 00:04:48,956 --> 00:04:50,936 Wichtig ist aber zu verstehen, dass 41 00:04:52,004 --> 00:04:55,544 außerhalb von Prüfungssituationen die einzelne Stunde nicht mehr so 42 00:04:55,544 --> 00:05:00,544 relevant ist. Sie können eine super Stunde haben, das ist prima, das interessiert 43 00:05:00,544 --> 00:05:03,644 letzten Endes aber kein und wenn sie mal eine richtig schlechte haben, aus welchen 44 00:05:03,644 --> 00:05:07,244 Gründen auch immer, dann wird ihnen das auch keiner übel nehmen von den Schülern. 45 00:05:08,584 --> 00:05:12,504 Wenn jede dritte Stunde schlecht ist, dann schon. Das ist so wie bei den 46 00:05:12,504 --> 00:05:15,164 Schülern auch. Die können auch mal einen schlechten Tag haben, deswegen 47 00:05:15,164 --> 00:05:19,164 kastieren sie nicht gleich eine 5 auf den Zeugnis. So ist das bei ihnen als 48 00:05:19,164 --> 00:05:19,884 Herkunft auch. 49 00:05:21,580 --> 00:05:26,060 Nachdem man also verstanden hat, dass größere Zeiträume in der Praxis viel 50 00:05:26,060 --> 00:05:32,800 relevanter sind als einzelne Stunden, hat das tiefgreifende Konsequenzen auch für 51 00:05:32,800 --> 00:05:37,520 das Bild, dass sie so von sich selbst entwickeln. Denn es wird sehr viel über 52 00:05:37,520 --> 00:05:42,140 Methoden geredet. Sie müssen dies, sie müssen das. Erstmal müssen sie überhaupt 53 00:05:42,140 --> 00:05:49,140 nichts. Ihr Auftrag ist es den Leuten was beizubringen. Fachwissen, nicht dummes 54 00:05:49,140 --> 00:05:49,620 Reden. 55 00:05:50,016 --> 00:06:08,316 Und welche Methoden sie verwenden, ist von ganz vielen Faktoren abhängig. Da müssen sie sich auch ausprobieren, mit welcher Gruppe irgendwas gut funktioniert, bei welchem Inhalt und vor allen Dingen, gerne wenig erwähnter Faktor, welche Methoden ihnen persönlich gut liegen. 56 00:06:08,316 --> 00:06:20,036 Ob eine Methode für irgendwas als geeignet angesehen wird oder nicht, ist insofern irrelevant, wenn sie die nicht plausibel verkörpern. 57 00:06:20,416 --> 00:06:26,736 Wer gerne Plakate malen lässt, prima, wenn sie da aber nicht hinterstehen als Persönlichkeit, 58 00:06:27,136 --> 00:06:35,556 als Fachmann, dann wird da nix, weil sie einfach auch dann Signale von sich geben, die dafür 59 00:06:35,556 --> 00:06:38,216 sorgen, dass das eine selbst erfüllende Prophezeiung ist. 60 00:06:39,056 --> 00:06:46,196 Also nehmen sie Methoden nicht aus anderen Gründen, als aus ihrer eigenen fachlichen 61 00:06:46,196 --> 00:06:49,536 Überzeugung heraus in die nähere Wahl. 62 00:06:50,208 --> 00:06:59,428 Wenn Sie jetzt Unterricht in größeren Zeiträumen planen, zum Beispiel Quartalen, mindestens aber Unterrichtsräumen, 63 00:07:00,468 --> 00:07:12,308 dann fragen Sie sich, habe ich denn eine gewisse Methodenvielfalt in meinem Halbjahr, in meinem Quartal meiner jeweiligen Lerngruppe angeboten? 64 00:07:14,268 --> 00:07:17,788 Egal, welche Methode man wählt, wenn es immer die gleiche ist, dann... 65 00:07:18,080 --> 00:07:23,060 ...da ist zumindest die Frage, ob man da nicht Verbesserungen tätigen kann, ja. 66 00:07:23,820 --> 00:07:28,200 Fragend entwickelnder Unterrichtsgespräch ist für die anspruchsvollen Fächer, 67 00:07:28,880 --> 00:07:32,200 wozu die Informatik und die Mathematik natürlich gehören, 68 00:07:32,440 --> 00:07:37,060 nach wie vor die Methode der Wahl, würde ich mal sagen, 69 00:07:37,420 --> 00:07:45,160 die Methode, auf die man auf jeden Fall sich beziehen sollte, ja, auch denktechnisch. 70 00:07:45,680 --> 00:08:11,280 Das heißt aber nicht, dass das ja auch oft schließlich und ständig benutzt werden muss, ja, wenn Sie in einem halben Jahr nichts anderes gemacht haben als fragend entwickelt, dann muss das nicht zwangsweise schlecht sein, aber da kann man sich fragen, ob man nicht die ein oder andere Unterrichtsphase mal in einer anderen Art und Weise gestalten könnte, ohne dass es schlechter wird, das ist Voraussetzung, ja, fachlich, und ohne 71 00:08:11,280 --> 00:08:11,500 dass es schlechter wird als in einer anderen Art und Weise gestalten kann. 72 00:08:11,696 --> 00:08:18,316 Dass das, dass der einzige Grund zur Änderung der Methode die Änderung der Methode war. 73 00:08:19,336 --> 00:08:27,956 Es muss immer einen Mehrwert geben, bei welcher Entscheidung auch immer Sie gerade am Überlegen sind, ja. 74 00:08:28,956 --> 00:08:36,696 Fragen Sie sich eigentlich bei allem, was Sie tun, was möchten Sie mit Ihrer Lerngruppe in einem Quartal erreichen, was in einem Halbjahr? 75 00:08:38,056 --> 00:08:41,156 Gegebenenfalls noch was in einer Unterrichtsreihe, aber das ist schon... 76 00:08:41,992 --> 00:08:47,592 grenzwertig knapp bemessen. Das funktioniert nur, wenn eine Unterrichtsreihe lang ist und die 77 00:08:47,592 --> 00:08:52,852 dauert dann fast schon wieder ein Quartal. So sieht das aus. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, 78 00:08:52,992 --> 00:08:57,752 ja, wenn das jetzt so wichtig ist, warum wird dann eine einzelne Unterrichtsstunde geprüft? 79 00:08:58,592 --> 00:09:08,592 Ja, das hat wohl eher historische wie praktische Gründe, denn wie lange soll der Fachleiter bei 80 00:09:08,592 --> 00:09:10,732 ein ganzes Quartal sicher nicht sitzen. 81 00:09:11,008 --> 00:09:22,808 Wenngleich das sehr viel besser wäre, wenn es um den fundierten Eindruck und um sinnvolle Praxistipps ginge, aber das lässt halt die Praxis nicht zu. 82 00:09:24,588 --> 00:09:39,828 Dennoch ist es wichtig, dass Sie selbst das verstehen. Sie werden zwar geprüft im Rahmen einer gewissen Modalität, das ist aber nicht das, was dann in der Wirklichkeit von Ihnen verlangt wird, beziehungsweise es ist nur eine relativ kleine Untermenge. 83 00:09:40,384 --> 00:09:45,664 Von dem, in welchem Rahmen Sie später für sich arbeiten werden. 84 00:09:47,164 --> 00:09:53,804 Und Sie werden nach der Prüfungssituation, die für Sie eigentlich sehr gut ist, weil 85 00:09:53,804 --> 00:09:58,024 Sie dann mal eine Rückmeldung von Leuten kriegen, die Sie ziemlich selten sehen. 86 00:09:58,224 --> 00:10:06,384 Also fast nur in den Unterrichtsbesuchen und halt im Seminar, aber da sind ja nicht 87 00:10:06,384 --> 00:10:08,264 Sie derjenige, der unterrichtet. 88 00:10:09,072 --> 00:10:15,112 Also jemand, der in der Regel mehr Erfahrung hat, sieht sie recht selten und gibt ihnen eine Rückmeldung. 89 00:10:15,172 --> 00:10:23,352 Das ist eine tolle Situation, von der sie profitieren können und durch vernünftige intelligente Fragen auch profitieren sollen. 90 00:10:25,132 --> 00:10:28,952 Aber später im Job sind sie auf Selbstreflektion angewiesen. 91 00:10:30,012 --> 00:10:35,272 Und fragen sie sich also immer selbst, ob sie in einem größeren Zeitraum 92 00:10:35,808 --> 00:10:41,668 eine gewisse Vielfalt von Methoden und Inhalten, Zugängen und Lerntechniken, 93 00:10:41,888 --> 00:10:51,688 Lehrtechniken, all diese Dinge, die ihnen begegnen im Komplexausbildung, denn gemäß den eigenen 94 00:10:51,688 --> 00:11:01,328 Ansprüchen abdecken. Ja und wenn man jetzt eher zu einem dozierenden Unterrichtsstil neigt, 95 00:11:01,328 --> 00:11:03,048 dann weiß man das in der Regel selbst. 96 00:11:03,456 --> 00:11:11,216 Dann kann man sich kritisch hinterfragen, hey, in dem halben Jahr hier hab ich nicht viel Methodenvariationen verwendet. 97 00:11:11,916 --> 00:11:15,476 Ist das gut oder kann man eventuell noch einige Dinge verbessern? 98 00:11:15,576 --> 00:11:17,836 Und wenn die sagen, das ist gut, dann ist es halt gut. 99 00:11:18,856 --> 00:11:21,796 Aber in der Regel kann man ja Dinge dann immer nochmal optimieren. 100 00:11:23,296 --> 00:11:29,196 Und mit ein bisschen Aufenthalt an einer Schule kennen sie auch Leute, die nicht den dozierenden Unterrichtsstil haben. 101 00:11:29,196 --> 00:11:30,816 Ja hola. 102 00:11:31,344 --> 00:11:45,224 Unterrichtsstil verfolgen, den sie halt nicht so verkörpern und dann fragen sie die einfach mal, wie die gewisse Zugänge nutzen, gewisse Themen erarbeiten und dann probieren sie Sachen einfach sukzessive aus. 103 00:11:45,244 --> 00:11:47,644 Das muss ja nicht alles von heute auf morgen passieren. 104 00:11:50,964 --> 00:11:53,304 Zum Abschluss noch einige kleine Beispiele. 105 00:11:54,244 --> 00:11:56,524 Die Oberstufe nehmen wir als erstes mal her. 106 00:11:56,604 --> 00:11:58,004 Einführung in die Programmierung. 107 00:11:58,164 --> 00:12:00,344 Das wäre dann die Einführungsphase. 108 00:12:00,800 --> 00:12:09,660 Wie sieht es da aus? Man hat relativ wenig Theorie. Meistens erklärt man eine Kleinigkeit und dann wird sehr viel geübt. 109 00:12:09,920 --> 00:12:19,180 Diese Kleinigkeit, die man erklärt hat, muss richtig fundiert sitzen, sonst haben sie mittelfristig und langfristig ein großes Problem, weil die Leute alle nicht programmieren können. 110 00:12:21,060 --> 00:12:29,820 Und da viel geübt wird, sehr schülerzentriert gearbeitet wird und sie nur recht wenig an der Tafel erklären müssen, haben sie auch nur kurze Plenarphasen. 111 00:12:30,560 --> 00:12:43,500 Und das kontrastieren sie mal zur theoretischen Informatik in der Kursphase, da haben sie auch wieder viel Übung, aber es haben mehr an Theorie und das ist halt, wie die theoretische Informatik jetzt schon vermuten lässt, eben theoretischer. 112 00:12:43,760 --> 00:12:57,120 Das heißt, man hat längere Plenarphasen. Wenn sie jetzt wissen, dass sie das in einem Halbjahr unterrichten, ja das ist bei dem Beispiel nicht der Fall, aber das Prinzip ist das gleiche, dann haben sie für sich schon klar, ok, 113 00:12:59,016 --> 00:13:04,936 Themengebiet 1, ungefähr ein Quartal oder so, lang, hat ganz viel Schüleraktivität 114 00:13:04,936 --> 00:13:09,736 und wenig Plenarphasen und dann kommt dabei wieder ein Thema, was das Ganze umkehrt. 115 00:13:10,576 --> 00:13:15,736 Dann sind die Summersummaro über das Halbjahr doch gut bedient und sie 116 00:13:15,736 --> 00:13:22,176 erläutern ihre Halbjahres-Jahresplanung ja auch zu Schuljahresbeginn den 117 00:13:22,176 --> 00:13:26,156 Schülern, damit die wissen grob, was auf die zukommt und immer mal wieder 118 00:13:26,156 --> 00:13:26,796 zwischendurch. 119 00:13:27,344 --> 00:13:53,724 Ein kleiner Ausblick geben, was in naher Zukunft und in etwas fernerer Zukunft auf die Lernenden zukommt und dann wissen die, ok, erst wird programmiert und dann später in ein paar Wochen machen wir ein Projekt und danach kommt ein ganz anderes Thema dran, sodass da auch perspektivisch die Lerngruppe das einschätzen kann, genau das, was sie für sich ja auch geplant haben. 120 00:13:55,320 --> 00:14:01,380 Nehmen wir ein Beispiel aus der Mittelstufe oder der Oberstufe, wäre beides möglich, ein Programmierprojekt. 121 00:14:01,780 --> 00:14:07,740 So der Klassiker, in der Mittelstufe sind sie da zumindest momentan noch sehr flexibel, was die Rahmenbedingungen angeht. 122 00:14:07,880 --> 00:14:11,800 In der Oberstufe müssen sie ein bisschen aufpassen, dass da irgendwie Zeit nicht davon läuft. 123 00:14:13,260 --> 00:14:21,380 Aber in einem Programmierprojekt, wie sieht es da aus? Sie haben ja kaum Theorie, kaum bis gar nicht, je nachdem, wie sie das konzipieren. 124 00:14:21,380 --> 00:14:24,200 Und sehr viel Übung, es wird halt programmiert. 125 00:14:25,008 --> 00:14:42,068 Das einzige, worüber Sie sich Gedanken machen müssen, sind Meilensteine zu definieren und die sind dann aber individuell mit den jeweiligen Gruppen zu prüfen, ob da nicht Dinge aus dem Ruder laufen, das ist bei Programmierprojekten nicht so einfach. 126 00:14:42,068 --> 00:14:47,328 Also Programmierprojekt ist wirklich ein sehr anspruchsvolles Geschäft, aber da haben Sie ja... 127 00:14:47,360 --> 00:14:58,900 ... keine in dem Sinne theoretische Phase, also noch mehr Schüleraktivität als beim Programmierprojekt geht gar nicht, solange Sie die Leute nicht überfordern, dann schreibt nämlich einer vom anderen ab und keiner macht mehr irgendwas. 128 00:14:59,640 --> 00:15:10,840 Das ist aber methodisches Problem, womit wir dann wieder beim Thema werden. Ist denn die Methode für Sie selbst, für den Lehrplan und für die Lerngruppe geeignet, ja oder nein? 129 00:15:10,840 --> 00:15:16,140 Kontrastieren Sie das mit der... 130 00:15:18,892 --> 00:15:22,872 Diskussion, vorgeschrittener Konzepte der objektorientierten Programmierung, 131 00:15:23,612 --> 00:15:29,072 Prinzip der Ersetzbarkeit, Datenkapselung, Vererbung und so weiter und so fort. 132 00:15:29,892 --> 00:15:33,732 Da üben sie zwar auch, aber das sind in der Regel, so wie in der 133 00:15:33,732 --> 00:15:37,732 theoretischen Informatik, kürzere Übungsphasen und dann geht es wieder 134 00:15:37,732 --> 00:15:42,192 ins Plenum. Sie müssen Dinge öfters mal plenar besprechen, die Ergebnissicherung, 135 00:15:43,544 --> 00:15:47,284 ergibt sich nicht mehr so von selbst, wie einige Dinge bei der Programmierung. 136 00:15:47,444 --> 00:15:49,724 Wenn es läuft, dann kann es nicht ganz verkehrt sein. 137 00:15:51,644 --> 00:15:59,644 In den theoretischeren Themen haben Sie immer eine kürzere Übungsphase und mehr Plenum. 138 00:15:59,884 --> 00:16:04,164 Ob Sie jetzt im Plenum was erklären oder jemand Plenar Lösungen vorstellt, 139 00:16:04,384 --> 00:16:08,764 die auf einige Kernaspekte nochmal eingehen, es ist mehr Plenum da. 140 00:16:09,296 --> 00:16:21,216 Wenn Sie aber die Halbjahresplanung betrachten und wissen, okay, wir haben Objektorientierung als Überbegriff, als Überthema. 141 00:16:21,536 --> 00:16:34,616 Da gliedert sich ein Drittel in ganz viel Programmieren, wenig Theorie. Dann haben wir eine theoretische Phase, da haben wir viel Theorie, viel Plenum, kurze Übungsphasen und dann machen wir ein Projekt. 142 00:16:34,616 --> 00:16:38,416 Dann haben Sie ja... 143 00:16:38,608 --> 00:16:45,248 methodisch viel abgedeckt. Und in diesen Dimensionen denken Sie in der 144 00:16:45,248 --> 00:16:52,488 Praxis. Also nicht mehr in einzelnen Unterrichtsstunden, sondern in größeren 145 00:16:52,488 --> 00:16:58,688 Zusammenhängen, zeitlich und inhaltlicher Art. Der Rest ist wie alles andere auch 146 00:16:59,368 --> 00:17:01,428 Übung und Erfahrung.