Folie 1 Dies ist eine Vorlesung zum Thema Gender Aspekte in der Informatik und im Informatikunterricht, die auf Basis der Gesamtvorlesung Didaktik der Informatik 1 der Universität Oldenburg entstanden ist.   Folie 2 Wir beginnen mit grundlegenden Begriffen wie Geschlecht, Gendering und Gender Mainstreaming. Dabei werden wir uns auf typische Beispiele im Bereich Informatik und Informatikunterricht konzentrieren. Anschließend werden wir Ursachen für die Unterrepräsentanz von Mädchen und Frauen in der Informatik untersuchen und uns mit der Frage befassen, warum dies ein Problem ist. Dabei werden wir darauf eingehen, wie stereotype Vorstellungen der Informatik dazu beitragen können. Abschließend werden Ansätze diskutiert, um die Heterogenität im Klassenraum, insbesondere im Hinblick auf Geschlechteraspekte, zu fördern.   Folie 3 Hier ein kleiner Disclaimer: Die Perspektiven, die in dieser Vorlesung aufgezeigt werden, sind subjektiv. Wenn über Ursachen und Phänomene in Bezug auf die Geschlechterkluft in der Informatik gesprochen wird, landet man schnell bei Klischees und Stereotypen. Es ist wichtig, diese zu präsentieren, um Handlungsempfehlungen abzuleiten, aber dabei besteht die Gefahr, sie zu reproduzieren oder zu verstärken. Daher der Appell an die Hörer, die Vorlesung mit Selbstreflexion zu verfolgen.   Folie 4 Beginnen wir also mit ein paar Grundlagen und dabei insbesondere mit, ja, den nötigen Begrifflichkeiten, die es in entsprechenden Genderdiskussionen zu beherzigen gilt. Denn wenn wir im Allgemeinsprachgebrauch von Geschlecht sprechen, meinen wir dabei mitunter Umständen eben nicht unbedingt die beiden Kategorien, die dieser Begriff umfassen kann.   Folie 5 Geschlecht umfasst sowohl biologische Aspekte (Sex) als auch soziale Komponenten (Gender). Das soziale Geschlecht manifestiert sich in sozialen Interaktionen, gesellschaftlichen Prozessen und technischen Artefakten. Die Konstruktion des sozialen Geschlechts wird als Gendering bezeichnet, während die Strategie zur Förderung der Gleichstellung Gender Mainstreaming ist. Das Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern betont, dass politische Entscheidungsprozesse geschlechtsbezogene Auswirkungen berücksichtigen müssen. Diese Perspektive relativiert die Diskussion darüber, wie der Informatikunterricht zur tatsächlichen Geschlechtergleichstellung beitragen kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass Geschlecht verschiedene Kategorien umfassen kann.   Folie 6 Auf der nächsten Folie sind Beispiele für Gendering dargestellt. Links sind zwei Bücher zu sehen, in denen ein Junge das Schlagzeug spielt und ein Mädchen die Flöte lernt. Die Autorinnen und Autoren nutzen diese Darstellungen, um ihre Produkte zu vermarkten. Rechts sieht man ein Beispiel mit technischem Spielzeug, wo das Mädchen eine passive Rolle einnimmt, während der Junge aktiv an der Steuerung eines Klemmbaustein-Sets teilnimmt. Diese Muster erstrecken sich auch auf Schulbücher.   Folie 7 Hier ist ein Sprachbuch aus Österreich, das Schülerinnen und Schülern einer zweiten Klasse im Deutschunterricht die Aufgabe stellt, Verbindungen zwischen typischen Eigenschaften von Mädchen und Jungen herzustellen. Die Fragen reichen von Verhalten im Unterricht über musikalische Vorlieben bis zu Kleidungsstil und Hobbys. Die Schüler sollen durch die Markierung von Kreisen mit "M" oder "B" für typisch für Mädchen oder Buben aktiv Gendering betreiben. Auch im mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachunterricht gibt es Beispiele für Gendering, insbesondere in Rechenübungen des Pons Verlags, die speziell für Jungs oder Mädchen vermarktet wurden. Dabei wurden Aufgaben desselben Typs in Mädchenbüchern oft rosa gestaltet, während Jungenbücher typischerweise blau waren. Die Aufgaben unterschieden sich in den Themen, wobei Mädchen sich um Einkäufe oder das Lackieren von Fingernägeln kümmerten, während Jungen mit Fußball oder polizeilichen Aktivitäten zu tun hatten. Einige dieser Produkte scheinen jedoch mittlerweile vom Markt verschwunden zu sein.   Folie 8 Die nächste Folie zeigt eine Werbetafel der Jade Hochschule mit einem auffälligen Geschlechterverhältnis. Auf dem linken Bild sind vier Frauen und drei Männer zu sehen, wobei die Männer technische Artefakte dominieren und die Frauen eine passive Rolle einnehmen. Die Männer halten die Kontrolle über die Technik, während die Frauen mit analogen Medien ausgestattet sind. Ein rechter Teil des Bildes zeigt einen Facebook-Post der DEVK, der im Dezember 2019 aufgenommen wurde. Die Abbildung betont die vermeintliche Hilflosigkeit von Frauen bei Technikproblemen, was als reproduzierende Geschlechterrolle interpretiert werden kann.   Folie 9 Doch was sind eigentlich beobachtbare, ja, auch mit Zahlen belegbare Phänomene, die sich rund um diesen, ja, Kontext-Gender-Aspekte in der Informatik, im Informatikunterricht einstellen,   Folie 10 Es ist interessant und empfehlenswert, die eigene Wahrnehmung bezüglich dieser Anteile in verschiedenen Bildungsbereichen zu hinterfragen, sei es in der Schule, in Wahlkursen, Wahlpflichtkursen, Studiengängen oder Berufen. Die Antworten auf solche Überlegungen spiegeln oft das statistische Bild wider. Beispielsweise lassen sich in Informatik-Wahlpflichtkursen, die in vielen Bundesländern noch nicht verpflichtend sind, Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen beobachten, da Informatik oft optional ist.   Folie 11 Die vorliegenden Zahlen, exemplarisch für Nordrhein-Westfalen vor einigen Jahren, geben Einblick in die Geschlechterverteilung in Informatikkursen. Diese können auch heute noch repräsentativ für Schulen sein. Im Grundkurs Informatik sind Mädchen mit 25% gegenüber ihren männlichen Mitschülern unterrepräsentiert, im Leistungskurs (LK) mit 18% sogar noch stärker. Dieser Effekt ist besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass Mädchen generell an Gymnasien häufiger vertreten sind.   Folie 12 Nicht nur in schulischen Angeboten, sondern auch bei außerschulischen Aktivitäten im Bereich Informatik zeigt sich, dass Mädchen sich anscheinend weniger engagieren. Beim bundesweiten Informatikwettbewerb, dem Informatikbiber, sind Mädchen generell unterrepräsentiert, wie Zahlen von 2009 bis 2016 zeigen. Dieses Ungleichgewicht scheint mit zunehmendem Alter der Mädchen sogar noch deutlicher zu werden.   Folie 13 Der Anteil der Frauen unter den Studienanfängerinnen in Informatik ist deutlich niedriger als der Anteil der Männer und scheint auf einem konstanten prozentualen Niveau zu verbleiben, obwohl die Gesamtanzahl der Studienanfängerinnen und Anfänger steigt. Eine optische Analyse des Diagramms legt nahe, dass der Frauenanteil nicht zunimmt.   Folie 14 Das bestätigt sich auf der nächsten Folie, auf der der prozentuale Frauenanteil für verschiedene Informatikstudiengänge dargestellt ist, wie Bioinformatik, Medieninformatik, medizinische Informatik und Wirtschaftsinformatik. Frauen neigen dazu, sogenannte Bindestrich-Studiengänge zu wählen, bei denen der Frauenanteil höher ist als in reinen Informatik- oder Wirtschaftsinformatikstudiengängen. Dies deutet darauf hin, dass ein starker Kontextbezug dazu führen könnte, dass sich Frauen stärker mit Informatikthemen identifizieren. Dieser Aspekt wird später genauer betrachtet, und es wird auch die Möglichkeit erwogen, dass die Darstellung von Kursen oder Studiengängen (Framing) einen Einfluss hat.   Folie 15 --> Nicht zwingend repräsentativ für Baustein: Abschließend, um persönliche Relevanz zu schaffen, hier sind konkrete Zahlen aus dem Jahr 2015 für den Frauenanteil in den Informatikstudiengängen an unserer Universität. Der Anteil beträgt etwa 25 Prozent, basierend auf 191 von 747 Studierenden insgesamt. Dieser Anteil liegt also bei rund einem Viertel, auch hier in Oldenburg. Es ist anzunehmen, dass sich daran bis heute nicht viel geändert hat.   Folie 16 Wenn wir den Blick auf die weltweite Perspektive lenken, wird deutlich, dass die Situation in den westlichen Kulturen nicht überall repräsentativ ist. Internationale Vergleichsstudien zeigen, dass die Beteiligung von Frauen in Informatik im Nahen Osten und in Asien wesentlich höher ist als in den westlichen Ländern. Zum Beispiel liegt der Frauenanteil im Iran bei 41 Prozent, in Malaysia und Thailand sogar über 50 Prozent. In Ländern mit traditionellen Frauenrollen, wie im Iran, ist der Frauenanteil in Informatik deutlich höher als in westlichen Kulturen. In Kolumbien werden 70 Prozent aller Bachelorabschlüsse in Informatik an Frauen vergeben. Dies zeigt, dass Frauen in verschiedenen Kulturen nicht per se weniger Interesse an Informatik haben oder weniger Engagement in Informatikberufen zeigen. Selbst in den Golfstaaten liegt die Quote weiblicher Studierender mit 76 Prozent deutlich höher als in westlichen Ländern.   Folie 17 Zusammenfassend wählen Mädchen oft traditionelle Informatikkurse in der Schule ab, und viele Schülerinnen verlieren auf dem Weg vom Grundkurs zum Leistungskurs das Interesse. Das Bild, das im Informatikunterricht vermittelt wird, entspricht möglicherweise nicht ihren Erwartungen. Die geringe Repräsentanz von Mädchen in schulischen Informatikkursen hat erhebliche Auswirkungen auf die Anzahl von Informatikerinnen in Ausbildungsstudium und Beruf. Der Anteil der Frauen in IT-Ausbildungsberufen liegt noch niedriger als in IT-nahen Studiengängen. Zusätzlich denken Frauen häufiger darüber nach, die Ausbildung abzubrechen, möglicherweise aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen vom Beruf oder einer fachlichen Überforderung.   Folie 18 Beim Sprechen über diese Beobachtungen muss man sich auf kritische und möglicherweise zynische Nachfragen einstellen, die sich fragen, warum es überhaupt ein Problem sei. Die Frage lautet oft: Lass doch Frauen und Mädchen tun, was sie wollen. Um darauf Antworten zu finden, betrachten wir zunächst den extremen Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Bereich Informatik. Ein Beitrag von mehr Mädchen und jungen Frauen könnte dazu beitragen, diesen Bedarf zu decken. Gleichzeitig ist es jedoch für die Mädchen und jungen Frauen selbst bedauerlich, dass sie ihre Berufsmöglichkeiten stark einschränken, indem sie informatische Berufe oder Berufe, die in irgendeiner Weise mit IT verbunden sind, strikt ablehnen. Dieser Effekt wird verstärkt durch politische Bestrebungen zur Erreichung von Geschlechterquoten in der IT-Branche, die zwar zu einem Anstieg des Frauenanteils in Führungsetagen geführt haben, jedoch auch dazu, dass der Frauenanteil in den unteren Hierarchien gesunken ist. Das Ergebnis ist, dass es zwar mehr Frauen in Führungsetagen gibt, aber nicht unbedingt einen größeren Anteil an Frauen in den jeweiligen Branchen. Darüber hinaus gibt es oft eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Entwicklern, die hauptsächlich männlich sind, und den Nutzerinnen, die häufig weiblich sind.   Folie 19 Die Diskrepanz wird an einigen Stellen besonders problematisch, wie im Fall von Etsy, einem Online-Marktplatz für handgefertigte Produkte. Im Jahr 2012 analysierte Etsy das Geschlechterverhältnis seiner Nutzerinnen, das zu 80% weiblich war. Jedoch waren 93% der angestellten Softwareentwickler männlich. Etsy setzte sich das Ziel, den Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen zu erhöhen und fand Mitstreiterinnen und Mitstreiter in anderen amerikanischen Unternehmen. Gemeinsam engagierten sie sich an einer New Yorker Hacker School mit einem Stipendium speziell für Frauen. Dieser Ansatz war erfolgreich, denn Etsy konnte die Zahl der Mitarbeiterinnen um das Fünffache steigern. Dies führte zu einem besseren Verständnis der Kundenbedürfnisse, höherer Kundentreue und letztendlich zu höheren Absatzzahlen.   Folie 20 Es ist wichtig, die kreativen Potenziale von Frauen sowie ihre Lebenserfahrungen und Werte bei der Informationstechnologie und deren Aneignung zu nutzen. Dabei fließen Genderaspekte und geschlechtsspezifische Rollenvorstellungen in die Entwicklung ein. Der entscheidendere Grund ist jedoch der Anspruch an Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen, alle Schülerinnen und Schüler, insbesondere Mädchen, zu mündigen Bürgerinnen in der digitalen Welt zu erziehen. Dies betont auch die Relevanz von Allgemeinbildung   Folie 21 Ja, dann lasst uns doch mal gemeinsam auf mögliche Ursachen für all diese Beobachtungen schauen.   Folie 22 An dieser Stelle sollten die Gründe für die Unterrepräsentanz von Mädchen und jungen Frauen in der Informatik einmal für persönlich diskutiert oder reflektiert werden. Typische Antworten könnten lauten, dass Frauen einfach weniger Interesse an Informatik haben oder dass Frauen ihre Selbstkonzepte nicht mit den Stereotypen von Informatikerinnen und Informatikern in Einklang bringen können. Es könnte auch die Behauptung auftauchen, dass Mädchen in Informatik schlechter sind.   Folie 23 Schauen wir uns die Behauptung direkt an, dass Mädchen in Informatik schlechter seien. Sozialisationstheoretisch betrachtet, lässt sich annehmen, dass Mädchen und Jungen grundsätzlich über gleiche Fähigkeitspotenziale verfügen. Internationale Vergleichsstudien mit Achtklässlerinnen und Achtklässlern haben sogar gezeigt, dass Mädchen in entsprechenden Themengebieten leicht besser abschneiden können als ihre männlichen Mitschüler. Entscheidend ist jedoch, dass sich 40% der Mädchen für technisch weniger begabt als Jungen halten. Diese Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstwahrnehmung spielen eine Rolle, verstärkt durch selbstüberschätzende Jungen im Klassenunterricht. Diese Phänomene können im Klassenzimmer beobachtet werden, und es ist wichtig, durch diese Vorlesung sensibilisiert zu werden, um Handlungsempfehlungen für solche Problematiken abzuleiten.   Folie 24 Die Annahme, dass Frauen und Mädchen möglicherweise weniger Interesse an der Informatik haben, ist nicht pauschal zu bestätigen. Mädchen der Klassen 7 und 8 zeigen laut Ludger Humbart im Jahr 2006 Interesse am Computer und neuen Technologien, jedoch weniger daran, ihn zu verstehen oder zu programmieren. Ihr Fokus liegt eher darauf, den Computer zu bedienen. Dies deutet darauf hin, dass ein programmiersprachlicher Zugang möglicherweise weniger förderlich ist, um Mädchen für die Informatik zu begeistern. Mädchen haben eine andere Einstellung zur Technik als Jungen, denken über den gesellschaftlichen Nutzen nach und sehen tendenziell eher Gefahren in der zukünftigen Entwicklung. Es wird auch festgestellt, dass Themen der theoretischen Informatik den Mädchen liegen.   Folie 25 Ein weiterer möglicher Grund für den Gender Gap in der Informatik könnte darin liegen, dass sich das Selbstkonzept vieler Mädchen und jungen Frauen offenbar nicht mit dem in der Gesellschaft vorherrschenden Stereotyp von Informatikern vereinbaren lässt. Das gängige Bild von Hornbrillen tragenden Nerds, die sich im dunklen Kellerzimmer in einem Karo-Hemd vor einer Konsole befinden und kryptische Befehle eintippen, stellt für viele Mädchen und Frauen kein ansprechendes Selbstbild dar. Im Gegensatz dazu präsentiert Heidi Klum auf ProSieben möglicherweise ein Bild von Erfolg und Glamour, das eher dem Selbstkonzept junger Frauen entspricht. Stereotype spielen dafür eine große Rolle, ohne, dass es an dieser Stelle jedoch eine klare Definition des Begriffs gibt.   Folie 26 Stereotypen sind grundsätzlich im Alltagswissen präsente, vereinfachte Beschreibungen von Personen oder Gruppen, die typische Eigenschaften auf diese Gruppen beziehen. Diese Beschreibungen sind oft bildhaft und prägnant, können aber auch abwertend sein, wenn sie auf andere Gruppen angewendet werden. Aus kognitionspsychologischer Sicht werden die typischen Eigenschaften zu einem mentalen Prototypen geformt. Ein Beispiel hierfür wäre der prototypische Kopf eines Fans von amerikanischen Filmen, der ausschließlich Donuts isst. Geschlechtsstereotype sind gesellschaftlich vorgegebene Zuschreibungen, die man Geschlechtern anheftet. Zwei Beispiele hierfür sind, dass Frauen angeblich grundsätzlich nicht einparken können und dass Männer ihre Erkältungssymptome übertrieben präsentieren, was als "Männergrippe" bekannt ist. Diese Stereotypen sind vereinfachte Schematisierungen und können Hierarchisierungen beinhalten.   Folie 27 Der Begriff des Selbstkonzept auf der anderen Seite bezieht sich auf die Wahrnehmung und das Wissen über die eigene Person, einschließlich persönlicher Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben, Gefühle und Verhalten. Es wird besonders interessant, wenn das Selbstkonzept mit Konzepten in Bezug auf bestimmte Gruppen, die durch Stereotype geprägt sind, zusammentrifft.Durch das Selbstkonzept und vorgeformte Gruppenkonzepte, wie sie durch Stereotype entstehen. Dies kann sich besonders problematisch gestalten, wenn der Zugang zur Informatik in dieser Lebensphase vor allem für Mädchen fehlt. Die Medien und die Vermarktung von bestimmtem Spielzeug als ausschließlich für Jungen können dazu führen, dass Mädchen weniger in diesen Themenbereichen gefördert werden, was letztendlich zu einem Nachteil führt. Diese Selbstkonzepte und Stereotype beeinflussen maßgeblich die persönlichen Berufswünsche, insbesondere im Bereich der Informatik.   Folie 28 Insbesondere bei Mädchen spielt die Verknüpfung von Beruf und Familiengründung eine bedeutende Rolle, im Unterschied zu Jungen. Dies ist evolutionär bedingt und führt dazu, dass Mädchen oft davon ausgehen, dass ihr Zukunftsentwurf am besten mit "traditionellen" Berufen umgesetzt werden kann. Typische "Frauenberufe", wie Pflegeberufe oder Dienstleistungsberufe (wie Krankenschwester, Sekretärin oder Stewardess), werden häufig als Berufe wahrgenommen, bei denen Informatikkenntnisse eine untergeordnete Rolle spielen. In solchen Berufen ist es aus der Sicht der Medien möglicherweise nicht einsichtig, sich mit informatischen Themen auseinanderzusetzen. Es zeigt sich auch, dass die traditionelle Vorstellung von Frauenberufen oft nicht mit informatischen Aspekten verknüpft wird.   Folie 29 Die typischen Geschlechtsstereotype, die den Medien zugeschrieben werden und von den Medien selbst geprägt werden, lassen sich grundsätzlich nicht mit dem weit verbreiteten Bild von Informatikern vereinbaren. In der Gesellschaft wird Informatik oft als männlich konnotiert wahrgenommen, und es gibt entsprechende Vorurteile, die das Berufsbild des Informatikers abwerten. Diese Vorurteile werden durch empirische Belege gestützt. Medien betrachten die Nutzung von Computern vor allem als einseitige Beschäftigung, die nicht dem Wunsch nach Beziehungen und Kommunikation mit Menschen entspricht oder diesen nicht gerecht wird. Der Wandel im Berufsbild der Informatik, der in den letzten Jahren und Jahrzehnten stattgefunden hat, hin zu mehr Interdisziplinarität, Interaktion und Kommunikation, ist in Schulen und bei Berufsberatern kaum bekannt und wird somit zu wenig von Informations- und Kommunikationsunternehmen sowie deren Verbänden verbreitet.   Folie 30 Die Medien verbinden auch heute noch Informatik mit stumpfem Programmieren, viel Technik und wenig zwischenmenschlicher Kommunikation. Aspekte wie Teamarbeit, regelmäßige Kundenkontakte, Spaß am Tüfteln und Lösen von IT-Problemen werden dabei weniger betont. Die Ursachen für diese starken Vorurteile gegenüber der Informatik liegen teilweise Jahrzehnte zurück. Insbesondere ist die damalige Bewerbung von Computern ab Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre zu nennen. In dieser Zeit wurden Computer tatsächlich als Arbeitsgeräte nur für Männer vermarktet. Bereits vor dem Aufkommen des Heim-PC-Consumer-Marktes lag der Frauenanteil in Informatikstudiengängen in den USA beispielsweise bei nur 37 Prozent. Auch in der Werbung für Produkte wie Video-Gaming-Computer sind Geschlechterrollen zu erkennen, wobei männliche Personen aktiv in Erscheinung treten, während weibliche Personen eher passiv dargestellt werden.   Folie 31 Das Bild wird verstärkt, wenn man weitere Werbeanzeigen aus dieser Zeit betrachtet. In einer Anzeige ist ein Anzug tragender Mann zu sehen, umgeben von drei Frauen, die eher Assistentinnenrollen einnehmen. Die Frauen auf dem Bild sind in assistierenden Positionen, wie das Überreichen von Gegenständen oder das Eintippen von Informationen, während der Mann als derjenige dargestellt wird, der aktiv Befehle in den Computer eingibt. Die Haltung und die dargestellten Aufgaben lassen klare Geschlechterrollen erkennen, wobei der Mann als derjenige erscheint, der einen aktiven Nutzen aus dem Personal Computer zieht, während die Frauen unterstützende und assistierende Aufgaben übernehmen. Diese Darstellungen spiegeln typische Rollenbilder wider, die in dieser Zeit vorherrschten.   Folie 32 Wir können uns ein Beispiel des Apple II einmal genauer anschauen, der als einer der ersten Personal Computer für die breite Heim-Consumer-Masse in den späten 70er Jahren vermarktet wurde. In dieser Zeit herrschten soziale Ängste vor dem Einzug neuer Technologien in den Alltag, und die Geschlechterrollen waren traditioneller als heute. Frauen waren typischerweise in Sekretärinnenberufen tätig und für das Abtippen von Texten verantwortlich. Männer hingegen waren in Entscheidungspositionen und hatten sowohl im Beruf als auch zu Hause die Kontrolle über die Haushaltskasse. Oft verfügten sie im Beruf sogar über Sekretärinnen, die die schriftlichen Aufgaben für sie übernahmen. Vor der Verbreitung von Heim-Computern wurde der Begriff "Computer" eher mit männlichen Angestellten in Anzügen bei Unternehmen wie IBM in Verbindung gebracht. Tastaturen, die nun in Haushalten eingeführt werden sollten, waren ursprünglich mit Schreibmaschinen verbunden, die wiederum hauptsächlich von weiblichen Sekretärinnen bedient wurden. Diese historischen Verbindungen spiegeln sich in den anfänglichen Versuchen wider, Personal Computer an den Mann zu bringen, indem sie Geschlechterrollen und Stereotypen verstärkten.   Folie 33 Wenn wir uns in die Rolle von Apple versetzen und den Apple II als zuverlässiges Haushaltsgerät vermarkten wollen, müssen wir das Produkt in verschiedenen häuslichen Situationen abbilden, darunter Küchen, Wohnzimmer und Schlafzimmer oder das neue Home Office. Dabei müssen die tradierten Rollenzuschreibungen berücksichtigt werden, die in der damaligen Zeit vorherrschten. In der Werbung wurden Frauen oft in der Küche dargestellt, was auf die tradierten Geschlechterverhältnisse hinweist, und Frauen übernahmen in diesen Abbildungen auch entsprechende Aufgaben. Von der Perspektive Apples aus betrachtet, wurden Entscheidungen über Neuanschaffungen im Haushalt oft von Männern getroffen. Daher war es wichtig, die Werbung auf Männer auszurichten und in Männermagazinen zu schalten, um Produkte für Männer zu bewerben. Diese Werbebilder spiegelten die damalige patriarchale Struktur wider, indem Männer als Entscheidungsträger, Manager, Wissenschaftler oder Ingenieure dargestellt wurden, während Frauen als Assistentinnen oder Ausführerinnen präsentiert wurden. Die Werbeabbildungen zeigten Männer oft dabei, Frauen bei ihrer Arbeit zu kontrollieren, und Männer wurden als diejenigen dargestellt, die Technologien bedienen und verstehen. Die Werbung vermittelte damals das Gefühl, dass Frauen und Mädchen Computer nicht benötigten, da Computer als reine Haushaltshilfe für Männer betrachtet wurden. Die Rollenbilder in der Werbung verstärkten somit tradierte Geschlechterstereotype und schränkten die Vorstellung von Frauen und Mädchen im Bereich der Informatik ein.   Folie 34 Aktuell gibt es immer noch gängige Klischees über Informatiker, und die folgende nicht-wissenschaftliche Quick-and-Dirty-Recherche basiert auf persönlichen Erfahrungen sowie Beobachtungen. Dieser Abschnitt wird später in den nächsten vier bis fünf Folien weiter durch wissenschaftlichere Aspekte ergänzt. Bereits vor einigen Jahren gab es in Unk-Kreisen ein Spiel namens "Such den Informatiker", das von einigen Fachschaften mit den Erstsemesterstudierenden in der Mensa gespielt wurde. Dabei wurden den Erstsemestern die Aufgabe gegeben, auf Grundlage äußerer Merkmale Personen anzusprechen, bei denen die Vermutung nahe lag, dass sie Informatik studieren könnten. Punkte wurden dann gesammelt, wenn sich herausstellte, dass es sich tatsächlich um Informatiker handelte. Ähnliche Spiele und Diskussionen finden sich auch in Social-Media-Beiträgen, wie der Screenshot aus Jodel-Oldenburg zeigt. Eine beispielhafte Aussage aus einem solchen Beitrag legt nahe, dass es relativ einfach sei, Informatiker zu identifizieren. In dieser begrenzten Aussagemöglichkeit wurde dies auf Platz zwei neben Pädagogen platziert. Dies deutet darauf hin, dass bestimmte Stereotypen und Vorurteile gegenüber Informatikern weiterhin existieren. Später werden weitere Folien auch Vorurteile gegenüber Informatik-Lehrkräften beleuchten.   Folie 35 Hier ist eine nicht-wissenschaftliche Perspektive auf gängige Klischees über Informatiker, die von einer 25-jährigen Sozialpädagogik-Studentin im siebten Semester namens Rebecca aus Berlin stammt. Ihr Beitrag wurde im Rahmen einer Kolumne auf Zeit Online veröffentlicht. Hier werden Informatiker als kurzsichtig, pickig, schüchtern und unattraktiv dargestellt. Diese Klischees betreffen oft äußerliche Merkmale und soziale Fähigkeiten, und es wird behauptet, dass Informatiker nur dann relevant sind, wenn ein Computerproblem auftritt.   Folie 36 Ein weiterer typischer Auszug, der sich so zu Tausenden finden lässt, sicherlich im Internet. Hier auf der nächsten Folie, auf der dann Klischees transportiert werden. Informatiker seien per se solche Neckbeards, komische Kauze, düstere Gestalten, Computerfreaks. Ja, die fliegen grundsätzlich kein so tolles Image.   Folie 37 Abschließend ein weiterer Bericht aus dem Informatikstudium vor sechs Jahren mit 160 Studierenden. Viele trugen das stereotypische Karo-Hemd und Kassenbrillen-Look, mit mangelnder Körperhygiene, die sich in ihrer Freizeit mit Tetris oder WoW beschäftigten. Etwa 20 Frauen waren im Hörsaal, von denen nur zehn als weiblich identifiziert wurden. Die Person empfand Unbehagen im Umfeld und war erleichtert, als sie sich nicht mehr mit dem Informatikstudium auseinandersetzen musste. Ein Screenshot von Facebook zeigt einen Beitrag, der das Klischee von Informatikern als Karo-Hemd tragende, unbeholfene Personen aufgreift, die Frauen hinterherschauen.   Folie 38 Nun gehen wir, wie versprochen, zu einer wissenschaftlicheren Perspektive über und betrachten eine Studie einer Forschergruppe aus Aachen und Darmstadt von 2018. In dieser Untersuchung wurden 112 Sechstklässler im Alter von 10 bis 13 Jahren hinsichtlich ihrer Selbstwirksamkeitserwartung im Umgang mit Technik, ihres Interesses an informatischen Zusammenhängen und ihrer Mentalmodelle von Informatikerinnen und Informatikern befragt. Eine konkrete Aufgabe bestand darin, eine Person zu zeichnen, die im Bereich Informatik arbeitet.   Folie 39 Nun zu den Ergebnissen bezüglich der Selbstwirksamkeitserwartung im Umgang mit Technik und dem Interesse: Die Forscherinnen und Forscher konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und der Selbstwirksamkeitserwartung feststellen. Mädchen zeigen tendenziell eine geringere Selbstwirksamkeitserwartung und Interesse an informatischen Fragestellungen im Vergleich zu Jungen.   Folie 40 Hier sind aber dann einige der prototypischen Zeichnungen von Personen, die im Bereich Informatik arbeiten. Die links abgebildete Zeichnung zeigt eine klischeehafte Darstellung mit einer Person, die eine Hornbrille trägt und vermutlich männlich ist, die kryptische Aufgaben an einem Computer löst. Auf der rechten Seite ist jedoch eine weniger klischeebehaftete Zeichnung zu sehen, die eine moderne und dynamische Frau darstellt. Diese Abwechslung zeigt, dass es auch positive und vielfältige Vorstellungen von Menschen in der Informatik gibt.   Folie 41 Die Zeichnungen wurden von neun Erwachsenen bewertet, darunter sechs mit STEM-Hintergrund. In der Bewertung wurde das abgebildete Geschlecht, die Laune, die soziale Interaktion, die Attraktivität der Situation und der Person, die wahrgenommene Intelligenz sowie die Darstellung von Geekiness und Nerdiness berücksichtigt. Die Ratergruppe bestand aus vier Frauen und fünf Männern, was ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis ergab.   Folie 42 Das ist für euch auf jeden Fall zum Nachgucken.   Folie 43 Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der dargestellten Informatiker männlich ist, während nur etwa jede fünfte Darstellung eine weibliche Person zeigt. Trotz aktueller Bestrebungen zur Geschlechtervielfalt in der Informatik bleibt die Vorstellung bei Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern verankert, dass Informatiker eher männlich sind. Die Stimmung in den Zeichnungen war überwiegend negativ, und die dargestellten Situationen tendierten dazu, unsozial zu sein. Interessanterweise wurden die abgebildeten Personen entgegen den Stereotypen als überwiegend attraktiv und intelligent bewertet. Obwohl in etwa der Hälfte der Zeichnungen ein Computer vorkam, waren keine Handys oder Smartphones zu sehen. Etwa die Hälfte der dargestellten Personen trug eine Brille, was unter der tatsächlichen Quote von Brillenträgern in der Bevölkerung liegt.   Folie 44 Die Studie ergab, dass das Geschlecht der dargestellten Personen signifikant vom Geschlecht der zeichnenden Personen beeinflusst wird. Jungen neigen dazu, überwiegend männliche Informatiker zu zeichnen, während Mädchen sowohl weibliche als auch männliche Informatiker zeichnen. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Intelligenz der gezeichneten Person und dem Geschlecht des Zeichners. Mädchen neigen dazu, Informatikerinnen und Informatiker als intelligenter zu zeichnen als Jungen. Bezüglich Attraktivität, Stimmung, sozialer Kompetenz und Geekiness wurden kaum signifikante Zusammenhänge festgestellt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Teilnehmenden vor Eintritt der Pubertät befragt wurden. Eine interessante Möglichkeit für zukünftige Forschung könnte darin bestehen, die Studie mit älteren Schülerinnen und Schülern, insbesondere nach der Pubertät, zu wiederholen.   Folie 45 Schauen wir uns an, was für Stereotype von Informatik Lehramtsstudierenden vorherrschen. Angelique Daudrich untersuchte dies im letzten Jahr und fragte Lehramtsstudierende verschiedener Fächer nach ihren Klischees und Vorurteilen über Kommilitoninnen und Kommilitonen anderer Fächer, insbesondere Informatik Lehramtsstudierende. Ein Teil des Online-Fragebogens war dem Konzept von Tinder nachempfunden, wobei die letzte Frage darauf abzielte, ob die Teilnehmenden auf Tinder eher jemanden nach rechts oder nach links wischen würden, abhängig davon, ob angegeben wurde, ein bestimmtes Fach zu studieren.   Folie 46 Denn bei Tinder trifft man Entscheidungen basierend auf oberflächlichen Kriterien, indem man Personen nach rechts (liken) oder nach links (ablehnen) wischt. Es wurde außerdem gefragt, welches Fach man nach rechts oder nach links wischen würde. Die Auswertung zeigte, dass Informatik das am häufigsten nach links gewischte Lehramtsfach war, wobei fast 40 Prozent der Teilnehmenden dies angaben. Niemand entschied sich dafür, Informatiker nach rechts zu wischen. Es ist anzumerken, dass diese Entscheidung nicht durch das Fehlen von Informatik-Studierenden unter den Teilnehmenden erklärt werden kann, da weniger als die Hälfte oder sogar weniger als 30 Prozent der Befragten ihr eigenes Fach nach rechts wischten. Angelique hatte auch abgefragt, welches Lehramtsfach die Befragten studieren.   Folie 47 Viele Stereotypen gegenüber Informatikerinnen und Informatik-Lehramtsstudierenden wurden bestätigt. Bei der Abfrage von Attraktivität und Geschlechtszuordnung für Lehramtsfächer ergab sich, dass Informatik-Lehramtsstudierende angeblich am unattraktivsten im Vergleich zu anderen Lehramtsstudierenden waren. Sportstudierende befanden sich am anderen Ende der Attraktivitätsskala. In Bezug auf die Geschlechtszuordnung wurde Informatik als deutlich männlicher eingeordnet, während Fächer wie Deutsch, Englisch oder Kunst als weiblicher betrachtet wurden.   Folie 48 Typische Vorurteile gegenüber Informatik-Lehramtsstudierenden wurden durch qualitative Analyse abgeleitet. Der prototypische Informatik-Lehramtsstudent wird als männlich wahrgenommen, hat wenig Freizeit im Vergleich zu anderen Lehramtsstudierenden, wirkt abschreckend, unattraktiv, langweilig und bedeutungslos. Er wird als körperlich unfit, unsportlich, sozial inkompetent, ohne Menschenkenntnis, nicht redegewandt, unkreativ und eher computeraffin beschrieben. Darüber hinaus wird ihm eine Affinität zum Programmieren, Zahlenorientierung, rationales Denken, Strukturiertheit und ein lehrerorientierter Unterrichtsstil zugeschrieben. Die Persönlichkeit wird als zielstrebig, chaotisch, pragmatisch, introvertiert und kopflastig wahrgenommen.   Folie 49 Zusammenfassend werden Informatikerinnen und Informatiker auch heute noch als männlich, unattraktiv und sozial wenig kompetent wahrgenommen. Diese Stereotypen stehen im Konflikt mit dem gewünschten Selbstbild von Schülerinnen, was sie dazu veranlasst, sich von einer Karriere in der Informatik zu distanzieren. Infolgedessen verbinden Schülerinnen Informatik oft mit Langeweile, und das Interesse an einem Schulfach ist nachweislich größer, wenn sie eine Ähnlichkeit zwischen ihrem eigenen Selbstbild und dem Fachprototypen wahrnehmen.   Folie 50 Gut, wir haben uns also bislang Beobachtungen angeguckt rund um diesen Kontext Gender-Aspekte in Informatik und im Informatikunterricht, mögliche Ursachen diskutiert und wollen uns jetzt im letzten Teil, im letzten großen Abschnitt dieser Vorlesung uns mit möglichen Ansätzen auseinandersetzen, mit denen wir eben an dieser Gender-Gap in Informatik rütteln können.   Folie 51 könntet überlegen, wie ihr als zukünftige Lehrerinnen und Lehrer, politische Entscheidungsträger oder in anderen Positionen versuchen würdet, der Gender-Problematik entgegenzusteuern. Hier sind bereits einige typische Antworten aufgeführt, die oft genannt werden, und wir werden uns im Folgenden diese Punkte genauer ansehen.   Folie 52 Wir könnten mit der Frage beginnen, wie man mit dem rüpelhaften Verhalten von Jungen im Unterricht umgehen kann. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, Mono-Edukation zu fördern, also den geschlechtergetrennten Unterricht von Jungen und Mädchen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Mono-Edukation zu weiteren Stereotypisierungen führen könnte. Es könnte Mädchen den Gedanken vermitteln, warum sie isoliert unterrichtet werden müssen. Modellversuche, wie in Bremen, zeigten zudem nur geringfügige Erfolge. Es wäre ratsamer, für ausgewogene Geschlechterverhältnisse in Kursen zu sorgen, um geschlechtsbezogene Rollenzuschreibungen zu minimieren. Dies könnte eine Empfehlung sein, insbesondere wenn Informatik-AGs an Schulen einrichtet werden, wo sicherstellt wird, dass sie zur Hälfte aus Mädchen bestehen.   Folie 53 Eine interessante Bachelorarbeit stammt von Lena Bollhorst aus dem Jahr 2016, die eine Schule untersuchte, die seit 2009 mehr als 20 Prozent der niedersachsenweit absolvierenden Informatikabiturientinnen stellt. Obwohl die Schule einen hohen Mädchenanteil in Informatik auf erhöhtem Niveau aufweist, ergab Lenas Bachelorarbeit, dass der monoedukative Informatikkurs in der 10. Klasse nicht signifikant für die höhere Selbstwirksamkeitserwartung der Schülerinnen verantwortlich ist. Stattdessen schließt Lena daraus, dass positives Feedback und das Engagement der Lehrkraft entscheidende Faktoren für das verstärkte Interesse der Schülerinnen an Informatik sind.   Folie 54 Ein möglicher Ansatz zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit liegt im gendergerechten Sprachgebrauch. Früher war ich skeptischer gegenüber dieser Idee, bis wissenschaftlich belegt wurde, dass das generische Maskulinum im Gehirn einen männlichen Prototyp erzeugt. Daher ist es wichtig, sprachliche Stolpersteine zu setzen, um klarzustellen, dass nicht nur Männer gemeint sind. Dies gilt nicht nur für den verbalen, sondern auch für den schriftlichen Sprachgebrauch. Eine niedrigschwellige Strategie, wie von Digital Courage vorgeschlagen, könnte sein, geschlechtsmarkierte Formen zu vermeiden, Beidnennungen elegant zu integrieren oder Geschlechtsbezeichnungen abzuwechseln. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Formen, in denen die Beidnennung zum Ausdruck kommt, wie beispielsweise durch den Punkt. Die Entscheidung zwischen Punkt, Sternchen oder Unterstrich bleibt individuell, aber ein selbstreflektiertes Sprachverhalten, wie es auch Anne Will praktiziert, kann dazu beitragen, negativ konnotierte Bezeichnungen geschlechtergerecht anzusprechen.   Folie 55 In ihrem Lehrwerk "Didaktik der Informatik" zeigen Sigrid Schubert und Andreas Schwill die Vielfältigkeit des Problems auf und geben Empfehlungen, die auf ihren Erfahrungen basieren. Hier sind einige ihrer Empfehlungen: 1 Beziehungen zwischen Informatikinhalten und Anwendungen herstellen, um den Nutzen von Informatiklösungen anhand alltäglicher Beispiele aufzuzeigen. 2 Lösungen in gesellschaftlich-historische und soziale Kontexte einbetten. 3 Kommunikative Fähigkeiten in mündlicher und schriftlicher Form fördern, indem Schülerinnen und Schüler über ihre Arbeiten diskutieren. 4 Zeigen, dass Informatik erhebliche Anforderungen an sprachliche und zwischenmenschliche Fähigkeiten stellt, zum Beispiel durch Projektarbeit.   Folie 56 Wenn es um die historische Entwicklung der Informatik geht, sollten weibliche Erfinderinnen einbezogen werden. Unterrichtsmaterialien sollten darauf bewertet werden, ob sie beide Geschlechter angemessen berücksichtigen. Es ist wichtig, das oft systematischere Vorgehen von Schülerinnen bei der Lösungsentwicklung hervorzuheben und zu betonen, dass dies der übliche informatische Zugang ist. Die Einführung von Gruppenarbeiten im Unterricht, von denen Mädchen erfahrungsgemäß profitieren, wird empfohlen. Ebenso sollte die Bildung gleichgeschlechtlicher Gruppen bei Gruppen- und Partnerarbeiten ermöglicht werden, um zu verhindern, dass Mädchen durch rüpelhaftes Verhalten in gemischten Gruppen abgeschreckt werden.   Folie 57 In Klassendiskussionen sollte darauf geachtet werden, abwechselnd Jungen und Mädchen anzusprechen, um die Aufmerksamkeit und Betreuung gleichmäßig zu verteilen. Es ist wichtig zu vermeiden, dass männlichen Schülern, die oft den Großteil der Unterstützung anfordern, übermäßige Aufmerksamkeit zuteilwird. Mädchen lassen sich leichter unterbrechen, daher sollte darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler einander ausreden lassen. Insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass Jungen, die häufig Fachbegriffe verwenden, diese auch erklären können. Zusätzlich wird empfohlen, Informatikerinnen in die Klasse einzuladen und mit ihnen sowie den Schülerinnen und Schülern über die Arbeitswelt und den Arbeitsalltag von Informatikern zu sprechen.   Folie 58 Es ist besonders wirkungsvoll, sogenannte Role Models im Informatikunterricht einzuladen oder zumindest zu erwähnen. Diese Role Models sollten nicht nur historische Persönlichkeiten wie Ada Lovelace oder Grace Hopper sein, sondern auch moderne und hippe Frauen, die ein höheres Identifikationspotenzial für Mädchen und junge Frauen im Informatikunterricht bieten. Es ist zwar schwierig, solche Personen wie Lindsay Scott, Aya Jaff oder Carly Kloss persönlich einzuladen, aber ihre Erwähnung im Unterricht ist problemlos umsetzbar. Die im Internet verfügbaren Videos dieser Personen eignen sich gut für den Einsatz im Unterricht, um gegen typische Klischees anzugehen. Es müssen jedoch nicht immer bekannte Persönlichkeiten mit Millionen von Followern sein; genauso gut können Informatikerinnen aus dem persönlichen Umfeld als Vorbilder dienen. Als methodische Anregung könnten biografische Präsentationen über solche Informatikerinnen im Unterricht umgesetzt werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass solche Präsentationen am effektivsten sind, wenn sie bereits in einem jungen Alter stattfinden, idealerweise vor der Pubertät, in der sich Selbstkonzepte massiv verfestigen.   Folie 59 Es ist wichtig, im eigenen Alltag darauf zu achten, typische Klischees zu vermeiden oder sogar zu widerlegen. Ein Beispiel dafür ist eine Erfahrung beim Silvesterabend im Freundeskreis, bei der das Spiel "stille Post extrem" gespielt wurde. Die Aufgabe bestand darin, einen zufällig gezogenen und geheimen Begriff zu zeichnen, der dann durch Würfeln weitergegeben wurde. Die Zeichnung wurde von den anderen interpretiert und weitergegeben. In diesem Spiel tauchte neben einer Skibrille, einem Babysitter und einem Geist unter dem Regenwald auch die Aufgabe auf, einen Informatiker zu zeichnen. Hier stellt sich die Frage, wie man einen Informatiker überhaupt zeichnen soll, und dies bietet die Möglichkeit, über solche Aufgaben selbstreflektiert zu sprechen und Klischees zu thematisieren. Es ist wichtig, im Alltag bewusst gegen stereotype Vorstellungen anzugehen und durch solche Aktionen dazu beizutragen, ein differenziertes Bild von Berufen und Geschlechterrollen zu vermitteln.   Folie 60 Die Gestaltung des Unterrichts kann stark von der Art der Präsentation und Benennung beeinflusst werden. Ein Beispiel aus den USA zeigt, dass die Umbenennung eines Einführungskurses in "Symbolic Programming" in "The Beauty and Joy of Computing" zu einer Steigerung der Beteiligung von Frauen um 50 Prozent führte. Daher könnte die Art und Weise, wie Bildungsangebote verpackt und präsentiert werden, einen erheblichen Einfluss auf die Teilnahme haben.Es ist wichtig, auf das Framing von Bildmaterial zu achten, um stereotype Konnotationen zu vermeiden. Ein Negativbeispiel zeigt ein Workshop-Anbieter für digitale Bildung, der auf seiner Startseite ein Bild verwendet, das wiederum männlich konnotiert ist. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, bewusst geschlechtsneutrale und inklusive Bilder zu wählen, um stereotype Vorstellungen nicht zu reproduzieren.Ein weiteres Beispiel, das in der Vorlesung angesprochen wurde, zeigt einen unglücklichen Moment, in dem ein Bild von einem Lötkolben abfotografiert wurde, während gerade gezeigt wurde, wie man ihn hält. Solche Bilder sollten vermieden werden, um Klischees nicht weiter zu reproduzieren und eine geschlechtergerechte Umgebung zu fördern. Es ist wichtig, sich dieser Sensibilität bewusst zu sein und aktiv gegen stereotype Darstellungen vorzugehen.   Folie 61 In Bezug auf die inhaltliche Anpassung des Unterrichts wurde im Smile-Projekt festgestellt, dass sowohl schulische als auch außerschulische Lernumgebungen ausreichend Spielraum bieten, um den besonderen Anforderungen einer gendersensiblen Informatikdidaktik gerecht zu werden. Bei der Konzeption von Workshops wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt: 1 Einbettung in soziale Situationen: Die Materialien wurden so gestaltet, dass die behandelten Kontexte in soziale Situationen eingebettet sind. Dies ist besonders wichtig, da Medien von solchen Einbettungen profitieren und Informationstechnologie genutzt wird, um Menschen in ihren alltäglichen Situationen zu unterstützen. 2 Nutzung von Informationstechnologie für übergeordnete Ziele: Die Workshops betonen die Verwendung von IT, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen. Dies kann im Rahmen von projektartigem Unterricht geschehen und verdeutlicht die kreative und kollaborative Natur der Informatik, von der besonders auch die Medien profitieren können. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Anpassungen nicht dazu führen, dass Jungen verloren gehen, sondern vielmehr dazu, dass sowohl Mädchen als auch Jungen von einer gendersensiblen Informatikdidaktik profitieren können.   Folie 62 Es gibt zahlreiche Förderprojekte, von denen einige größer angelegt sind als das Smile-Projekt. Hier sind beispielhaft einige dieser Projekte aufgeführt. Besonders interessant für Sie könnten die Workshop-Materialien sein, die im Rahmen des Smile-Projekts in Zusammenarbeit mit Partnern aus Oldenburg, Bremen und Hamburg erstellt wurden. Diese Materialien sind auf GitHub frei zugänglich und stehen zur Verfügung.   Folie 63 Viele Förderprogramme, die darauf abzielen, die Anzahl der Studierenden und Absolventinnen in der Informatik zu erhöhen, haben das Problem, dass sie Frauen oft erst kurz vor dem Abschluss ihrer Hochschulreife ansprechen und erreichen. Dies steht im Widerspruch zu zahlreichen Studien, die empfehlen, bereits viel früher anzusetzen. Möglicherweise liegt dies daran, dass solche Förderprogramme schnell und mittelfristig messbare Erfolge erzielen möchten. Eine frühzeitige Ansprache und Förderung werden jedoch als notwendig erachtet, um langfristige Veränderungen und eine größere Beteiligung von Frauen in Informatikberufen und -studiengängen zu bewirken.   Folie 64 Wenn Schülerinnen durch bestehende Förderprogramme zu spät erreicht werden, wird die Einführung eines Pflichtfachs Informatik als unumgänglich betrachtet. Ein solches Pflichtfach ermöglicht es, alle Geschlechter gleichermaßen anzusprechen und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Informatikkurs zu erreichen. Es wird betont, dass dies bereits vor Beginn der Pubertät geschehen sollte, um frühzeitig informatische Inhalte zu vermitteln und das Interesse zu wecken, bevor es zu spät ist.   Folie 65 Es muss noch einmal betont werden, dass Stereotypen, Vorurteile, Einstellungen und Vorerfahrungen bezüglich der Informatik, die in der Vorlesung behandelt wurden, nicht nur auf Mädchen, sondern auch auf viele Jungen wirken. Zusätzlich ist darauf hingewiesen, dass Heterogenität im Informatikunterricht, besonders im Anfangsunterricht, eines der zentralen Probleme ist.   Folie 66 Wir wollen uns aber abschließend noch einmal ganz kurz mit der Heterogenität im Klassenraum im Allgemeinen beschäftigen und was da für uns als angehende Informatiklehrerinnen und Lehrer zu erwarten ist.   Folie 67 Der Heterogenitätsbegriff bezieht sich allgemein auf die Uneinheitlichkeit der Elemente einer Menge hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale. In der pädagogischen Diskussion wird dieser Begriff im Kontext der Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe verwendet, um die Unterschiedlichkeit dieser Gruppe in Bezug auf verschiedene lernrelevante Merkmale zu beschreiben. Diese Merkmale können Leistung, Verhalten, Vorwissen, soziale Herkunft, kultureller Hintergrund, körperliche Beeinträchtigungen, Muttersprache, Religion, Persönlichkeiten, Alter und, wie in dieser Vorlesung hauptsächlich behandelt, Geschlecht umfassen. Insbesondere wird die Heterogenität hinsichtlich schulischer Leistung oder Begabung, des Alters, des Geschlechts sowie der kulturellen Hintergründe in einer Lerngruppe diskutiert. Eine weiterführende, wenn auch nicht wissenschaftliche, Quelle zum Thema könnte der Wikipedia-Artikel zu Heterogenität sein.   Folie 68 Wissenschaftlicher wird es jetzt, wenn wir die ICILS-Studie betrachten. Diese Studie, die im Rahmen von DDI I (Digital Design and Innovation I) die komputer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern im internationalen Vergleich untersucht hat. Das Ergebnis überrascht, da es entgegen der vorgefassten Hypothese auf 50 Folien zeigt, dass Mädchen im Schnitt sogar etwas besser in den komputer- und informationsbezogenen Kompetenzen abschneiden als Jungen. Interessanterweise nutzen Jungen jedoch den Computer sowohl in der Schule als auch zu Hause mehr als Mädchen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Jungen tendenziell längere Computererfahrungen haben als Mädchen und daher auch häufiger eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung bei fortgeschrittenen Kompetenzen aufweisen.   Folie 69 Schülerinnen und Schüler aus sozioökonomisch privilegierten Familien lassen sich in Deutschland insgesamt wesentlich häufiger den beiden höchsten Kompetenzstufen zuordnen, wie diese Studie zeigt. Jugendliche aus sozioökonomisch weniger privilegierten Elternhäusern erzielen im Vergleich anteilig mehr als doppelt so häufig Leistungen auf dem Niveau der unteren beiden Kompetenzstufen. Die häusliche Computernutzung ist unabhängig vom sozioökonomischen Status, und es zeigen sich deutliche Kompetenzunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern an Gymnasien und an anderen Schulformen der Sekundarstufe 1. Nur an den nicht-gymnasialen Schulformen erklärt die soziale Herkunft Unterschiede in den computer- und informationsbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und weist damit auf eine Benachteiligung eben jener unterer sozialer Lagen hin.   Folie 70 In den meisten Ländern wurde ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Computernutzung und dem Buchbestand gefunden. Ein interessanter Punkt ist, dass häufig der Buchbestand zuhause herangezogen wird, um den Bildungsgrad in dem jeweiligen Haushalt zu beschreiben. In Deutschland hingegen zeigen sich keine herkunftsbedingten Disparitäten, wobei zu ergänzen ist, dass die Dauer der Computererfahrung insgesamt weit unterdurchschnittlich ausgeprägt ist und Heranwachsende in Deutschland vergleichsweise spät beginnen, einen Computer zu nutzen. Die Studie hat darüber hinaus gezeigt, dass insbesondere Jungen aus Familien mit wenigen kulturellen und ökonomischen Ressourcen, die Schulen besuchen, die nicht oder nicht ausschließlich einen gymnasialen Bildungsgang anbieten, derzeit zu der Schülergruppe zählen, die besorgniserregend niedrige Computer- und informationsbezogene Kompetenzen aufweist. Es zeigt sich, dass diejenigen Achtklässlerinnen und Achtklässler über signifikant höhere Computer- und informationsbezogene Kompetenzen verfügen, die keinen Zuwanderungshintergrund aufweisen. Migration ist also in diesem Zusammenhang ein prädiktiver Faktor für niedrigere computer- und informationsbezogene Kompetenzen.   Folie 71 Die Ergebnisse der ICLS-Studie zeigen, dass signifikante migrationsspezifische Disparitäten sich in Deutschland auch differenziert nach Familiensprache zeigen. Jugendliche, die zu Hause am häufigsten eine andere Sprache als Deutsch sprechen, erreichen 44 Punkte weniger als Schülerinnen und Schüler, deren Familiensprache Deutsch ist. Die Studie zeigt, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, der nicht über Kompetenzstufe 2 hinauskommt, bei mehr als 40 Prozent liegt. An Gymnasien sind migrationsspezifische Unterschiede feststellbar, an anderen Schulformen eher im Zusammenhang zur sozialen Herkunft. Die ICLS-Studie wurde hier zum Schluss des Präsentationsfoliensatzes eingeführt, um eine Perspektive auf Heterogenität und verschiedene Dimensionen, die die Heterogenität im Klassenraum besonders in der Informatik beeinflussen, zu vermitteln.   Folie 72 Und das führt uns dann zur letzten Folie, auf der die Literatur angegeben ist. Ich bedanke mich auf jeden Fall dafür, dass ihr bis dahin durchgehalten habt. Auch für mich war es auf jeden Fall eine sehr anstrengende Erfahrung, mal wieder eine Vorlesung einzusprechen, was ich ja dann auch in diesem Jahr neu und exklusiv für euch getan habe, denn der letzte Audio-Track von vor zwei Jahren, der war doch leider von der Audioqualität im Seminarraum, in dem ich damals die Vorlesung live halten durfte, nicht zufriedenstellend. Auf jeden Fall für euch dann jetzt also komplett neu eingesprochen, die Vorlesung zu den Gender-Aspekten, zu der es dann nächste Woche auch wieder eine Übung geben wird. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und beherzigt auf jeden Fall die Punkte dieser Vorlesung. Bis dann.